Die 9c hat sich am 26.09.2022 zur Nacharbeit aufgemacht. Nacharbeit? So früh im Schuljahr? Mathehausaufgaben vergessen? Englischvokabeln nicht gelernt? In Physik nicht aufgepasst? Nein, die 9c hat auf einem Acker nachgearbeitet und die Kartoffeln aufgesammelt, die der Kartoffelvollernter nicht geerntet hat. Vor allem besonders kleine, besonders große oder unförmige Kartoffeln werden von der Maschine aussortiert und bleiben auf dem Feld* liegen. Mit Gummistiefeln und Handschuhen haben die Schüler innerhalb kürzester Zeit 125 Kilo aufgesammelt – und mussten enttäuscht aufhören, weil die Eimer und der kleine Handwagen voll waren und somit kein Platz für noch mehr Kartoffeln gewesen wäre – obwohl das Feld noch lange nicht abgeerntet war…
Im Geographieunterricht der 9. Klasse geht es nicht nur um die Funktionsweise der Landwirtschaft, sondern auch um Lebensmittelverschwendung, um Nachhaltigkeit und die Tragfähigkeit unserer Erde (also die Frage, wie viele Menschen die Erde ernähren könnte – wenn wir alle Lebensmittel nutzen würden). Die Schüler haben anschaulich begriffen, dass unser Umgang mit Lebensmitteln Fragen aufwirft… vor allem ein: Warum? Warum werden so viele Kartoffeln aussortiert? – Weil der Handel und die Verbraucher zu kleine, zu große oder unförmige Kartoffeln (angeblich) nicht will…
Einen Großteil der gesammelten Kartoffeln konnten die Schüler nach erfolgreicher Ernte Zuhause ihren Familien präsentieren, ein weiterer Teil wurde der Schulküche gespendet. Doch der schmackhafteste Teil der Nacharbeit unserer 9c spielte sich abschließend in der Schulküche ab, in welcher die Kartoffeln unter Anleitung der Küchenchefin Frau Strömsdörfer verarbeitet wurden. Nach dem gemeinsamen Sortieren, Waschen und Zubereiten und Backen der aussortierten Kartoffeln verwandelten sich diese in leckere Pell- und Ofenkartoffeln, welche die Schüler anschließend mit einem selbst gemachten Kräuterquark genießen durften. Am Ende des Tages sollten wir uns alle jedoch eines merken – Nachhaltigkeit schmeckt nicht nur unserer 9c!
Ursula Schmidl und Sebastian Lutz
* Keine Angst, der Landwirt war informiert und hat seine Zustimmung gegeben. 😉