Im vergangenen Schuljahr haben die Ethik-Klassen der Jahrgangsstufe 10 an einem spannenden, praxisorientierten Projekt gearbeitet: Die Schülerinnen und Schüler erstellten eigene Nachrichtensendungen zu brisanten Themen aus den Bereichen Medien- und Medizinethik.
Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen nicht nur theoretisch an ethische Fragestellungen heranzuführen, sondern sie auch in die Rolle von Journalisten und Moderatoren zu versetzen. So entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Sendungskonzepte mit professionellem Aufbau: Nach einer kurzen Vorstellung durch einen Moderator folgte eine Einführung in die jeweilige rechtliche Regelung in Deutschland. Das Highlight jeder Sendung war ein Interview mit einer Expertin oder einem Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet, das die Jugendlichen selbstständig und teils außerhalb der Unterrichtszeit mit Hilfe professioneller Mikrofone führten. Besonders hervorzuheben ist, dass unsere Schulleiterin Frau Thielecke sich bereit erklärte, als Interviewpartnerin zum Thema „Schule und künstliche Intelligenz“ Rede und Antwort zu stehen.
Die Bandbreite der behandelten Themen war beeindruckend: Von kontrovers diskutierten medizinethischen Fragen wie Organspende, Sterbehilfe, Impfpflicht, Abtreibung und der Legalisierung von Cannabis bis hin zu aktuellen medienethischen Herausforderungen wie Cybermobbing, Privatsphäre, Künstlicher Intelligenz und dem Schutz von Kindern im Internet.
Kreativität bewiesen unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur inhaltlich, sondern auch bei der Gestaltung ihrer Formate: eigens kreierte Namen wie „FUNKBUDE“ oder „MAIV“ – angelehnt an das Fernsehformat „Hilf mir“ – zeugten von großem Engagement und Medienaffinität. Abgerundet wurde jede Sendung durch eine Pro- und Contra-Diskussion, moderiert von den Jugendlichen selbst, sowie ein persönliches Fazit – Elemente, die die Reflexion und kritische Auseinandersetzung mit den ethischen Fragestellungen förderten.
Das Projekt war ein voller Erfolg: Stärkte es nicht nur die Medienkompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler sowie ihr Bewusstsein für verantwortungsvolles Handeln in gesellschaftlichen Fragen, sondern zeigte es darüber hinaus, wie wertvoll konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit unter uns Lehrkräften ist.
Raphaela Algermissen und Merle Nykiel